Aktuelle Gedanken über den Zauber des Anfangs

| 20.02.2024 |

Die jetzige Zeit ist eine Zeit des Aufbruchs, des Neuen, des Neubeginns, des Lebensmutes – des Herzens.


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Kennen Sie den Zauber des Anfangs? Kennen Sie den Moment, das Kribbeln, das Leuchten, die Aufregung, die sich breit macht, wenn man Entscheidungen getroffen hat? Den ersten Schritt gewagt hat? Die Angst besiegt hat, die vor dem ersten Schritt liegt? Dieses Gefühl des Verliebt-seins in den Augenblick?

Garantiert.

Genauso fühlt sich dieses neue Jahr bisher an. Es ist ein Gefühl des Kribbelns, der Aufregung, des Neubeginns. Auch wenn es sich bislang noch nicht festmachen lässt an Umständen, auch wenn in dieser Aufregung natürlich auch Rückschläge enthalten sind – die einen daran erinnern, dass man eine Vergangenheit hat, dass es Aufgaben gibt, die erledigt gehören. Dennoch ist hier Bewegung in der Luft. Das Gefühl, dass die Luft vibriert und alles nur darauf wartet, dass man anfängt, dass man weitergeht, neu geht.

Es liegt allerdings definitiv nicht am herannahenden Frühling, der sich auch schon bemerkbar macht oder daran, dass der Winter langsam vorbeigeht und die Tage länger werden. Ich weiß auch nicht, ob es nur mir so geht. Aber in den letzten ersten Wochen im neuen Jahr kann ich von mir jetzt nur behaupten, dass alles eine irrsinnige Geschwindigkeit bekommen hat. Einen Drive, den ich das letzte Mal vor sehr langer Zeit so empfunden habe. Eine Energie, die darauf aus, ist alles zu erneuern.

Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne.

Hermann Hesse

Was macht diesen Zauber aus? Wie fängt man selbst an, diesen Zauber zu spüren? Was muss man dafür tun?

Viele von uns stecken in Persönlichkeitsmustern fest. Viele denken, wenn sie ihre eigene Aufregung, Nervosität, Unruhe, Ängste nur mit wirklich jedem in ihrem Umfeld teilen, dass sich diese dann in Luft auflösen und dass sich eine Befriedigung einstellt, in dem man andere Menschen mit diesen Dingen immer wieder belastet. Faktum ist aber, dass sich diese Emotionen dann nicht auflösen, sondern verstärkt ins eigene Bewusstsein rücken und zusätzlich die Macht besitzen, andere Menschen in den eigenen Abgrund mit hineinzuziehen.

Ich habe schon öfter davon geschrieben – die Energie folgt der Aufmerksamkeit. Alles dem wir unsere Aufmerksamkeit ungeteilt widmen, fängt an wahr und unsere Wirklichkeit zu werden. Wenn wir in negativen Verhaltensmustern, Persönlichkeitsstrukturen, Emotionen gefangen sind und diese mit allen teilen und damit die Wirkung dieser potenzieren, wird sich unweigerlich nicht unbedingt nur Positives in unserem Leben ereignen.

Im Unternehmerkontext heißt das unweigerlich, wenn wir uns mit den möglichen Gefahren, Risiken und unseren ureigenen Ängsten auch im Außen dauernd auseinandersetzen, reden wir das Unvermeidbare selbst herbei. Murphy‘s Law der self-fulfilling prophecy bewahrheitet sich dann schneller als es uns lieb ist.

In der jetzigen Zeit ist es außerdem noch mehr von Bedeutung, was wir sagen, welchen Gedanken wir unsere ungeteilte Aufmerksamkeit schenken und wie wir uns im Außen aber auch im Innen (uns selbst gegenüber) verhalten. Ich habe in den letzten Wochen sehr oft die Erfahrung gemacht, wenn ich etwas gedacht, gesagt, geträumt habe – dass sich dieses innerhalb kürzester Zeit in meinem Leben eingestellt hat. Sowohl Negatives als auch Positives. Es ist eine faszinierende Sache. Die Dinge passieren momentan genauso wie wir sie uns denken. Wir können sie nicht beschleunigen, dadurch, dass wir selbst schneller arbeiten, schneller reden, schneller vorne dabei sind. Sie passieren einfach. Wir können sie nicht planen. Wenn wir Angst haben, dass etwas schief geht – dann wird diese Angst bewahrheitet werden. Wenn wir uns auf einen guten Ausgang vorbereiten und unseren Ängsten keinen bzw. nur wenig Platz lassen und uns redlich bemühen, wird sich alles zum Guten wenden. Wir haben es selbst in der Hand.


Es ist allerdings auch nicht die Zeit sich einfach nur hinzusetzen und zu warten, dass das Leben passiert. Jeder Erfolg beginnt mit dem Wagnis, dem ersten Schritt, dem Zauber des Augenblicks. Dieser heißt aber nicht, dass jede Situation, die uns danach begegnet immer nur positiv und von Erfolg gekrönt sein muss. Jede Situation, die danach kommt, prüft unseren Traum. Unseren Willen. Unsere Integrität mit uns selbst, mit unseren eigenen Wahrheiten, unseren eigenen Überzeugungen.

Im Außen passiert immer nur das, was wir selbst aussenden und das ist momentan eine so faszinierende Sache. Wenn wir lügen – werden wir belogen werden, wenn wir betrügen – werden wir betrogen werden, wenn wir Böses aussenden – werden wir Böses erhalten. Wenn wir Gutes tun, werden wir Gutes bekommen. Wenn wir integer unseren eigenen ureigensten (guten) Werten folgen – werden wir unweigerlich Erfolg haben.

Das mag sich jetzt alles sehr prosaisch anhören und sehr überzogen. Und wir fragen uns unweigerlich, warum dann in unserem Leben vielleicht doch gerade nicht alles glatt läuft, warum wir Probleme haben, warum es steinig ist, warum wir stolpern, warum etwas nicht rund ist, warum es immer wieder uns trifft, wo wir doch zutiefst davon überzeugt sind selbst nur gut zu sein und richtig zu denken.

Fleißige Leser meiner Gedankenblogs erinnern sich aber mit Sicherheit an einige Blogs, in denen ich schon öfter darüber geschrieben habe, dass man sich selbst an der Nase nehmen muss und sich selbst kritisch hinterfragen sollte, ob denn das wirklich so ist, was man über sich selbst denkt. Wie oft haben Sie sich tatsächlich selbstkritisch hinterfragt? Wie oft, hören Sie sich selbst zu, wenn Sie etwas denken?

Wie oft lügen wir bewusst? Wie oft denken wir über einen anderen Menschen etwas Schlechtes, weil er uns eventuell nervt, versucht uns unter Druck zu setzen, uns für etwas verantwortlich machen will? Wie oft suchen wir die Schuld – auch in Partnerschaften – beim anderen? Wie oft hinterfragen wir unser eigenes Verhalten dazu?

Und wie oft, haben Sie selbst versucht nur eine Kleinigkeit in Ihrem Verhalten, in Ihren Gedanken, in Ihrer Grundeinstellung zu ändern?

Haben Sie es versucht?

Als kleines Beispiel – das ich vor kurzem in einem Hörbuch gehört habe – wenn wir im Auto unterwegs sind und vor uns fährt jemand unmöglich, schneidet uns, fährt auf, drängelt, bringt uns in eine unangenehme Situation: Wie geht es uns dabei? Was ist der erste Gedanke bzw. das erste gesprochene Wort, das uns in den Sinn oder noch schlimmer über die Lippen kommt? In den seltensten Fällen ist das etwas Nettes. Habe ich recht? In den seltensten Fällen denken wir uns: „Danke, dass du lieber anderer Autofahrer uns gerade daran erinnert hast, dass uns dasselbe auch passieren kann, dass wir das auch schon gemacht haben oder dass du uns gezeigt hast, dass wir etwas aufmerksamer auf den Straßenverkehr achten sollen.“

Allerdings sollten wir uns vermutlich genau das alles denken. Stattdessen fluchen wir wahrscheinlich im ersten Moment.

Was passiert aber danach? Was passiert danach in unserem Leben? Haben Sie schon mal aufmerksam beobachtet, welche unangenehmen Situationen in ihrem Leben nach diesen Gedanken in einem anderen Zusammenhang passieren? Ist Ihnen das schon mal aufgefallen? Also mir in letzter Zeit sehr oft. Immer wenn ich in die Versuchung komme, jemand anderen in Gedanken jetzt nicht besonders lieb zu haben, passieren im Außen als Reaktion auf diese Gedanken, Dinge in anderen Zusammenhängen, die mir diese Gedanken sofort wieder bewusst machen. Die dazu führen, dass ich mich unwohl fühle oder dass ich mich erst recht ärgere, traurig bin usw.

Beobachten Sie das doch mal in den nächsten Wochen. Und versuchen Sie diese Gedanken zu ändern. Ich kann Ihnen sagen, es ist eine der schwersten Aufgaben, die man sich jemals selbst gestellt hat – denn sie erfordert unbarmherzige Selbstreflexion und sie erfordert, die eigene Wortwahl – die man sich angewöhnt hat – auf den Prüfstand zu stellen. Aber ich kann Ihnen sagen, das Leben bekommt damit auf einmal eine andere Qualität. Der andere Mensch – egal ob man ihn kennt oder nicht – bekommt einen anderen Wert. Die Wertschätzung anderen Menschen gegenüber ändert sich und damit das was man zurückbekommt.


Die Welt ist derzeit im Wandel begriffen – das wissen wir alle. Das lässt sich nicht aufhalten, nicht ändern, nicht beschleunigen, nicht zurückführen.

Ich durfte in den letzten Tagen Teil einiger interessanter Vorträge sein und gleichzeitig auch einige vielschichtig inspirierende Gespräche führen, die genau oben gesagtes beinhalteten. In einem der Vorträge ging es um Lebensgrundsätze – die Grundsätze, welche erwähnt wurden, waren:

Leben nach dem Grundsatz der Wahrheit, des Mitgefühls, der Toleranz, der Kultivierung des Herzens und der Integrität.

Als in diesem Vortrag diese Worte fielen, saß ich drinnen und dachte mir, ja genau darum geht es im Leben, im Sein, im Unternehmertum.

Alles was wir aus vollem Herzen tun, wird uns zu jedem einzelnen Zeitpunkt erfüllen. Wird zum Erfolg führen. Wird Früchte tragen. Alles was wir halbherzig machen, weil wir es ausschließlich tun um zB reich (mächtig, angesehen etc.) zu werden – im Sinne von: schnelles Geld ohne Leistung – wird uns im Endeffekt unseren inneren Frieden kosten und auch schnell verlieren lassen.

Auch darüber habe ich schon einige Male geschrieben.

Es geht nicht darum Geld nicht gut zu finden, im Gegenteil. Geld ist gut. Der Gedanke, dass Geld haben nicht wichtig ist, dem kann ich nicht folgen. Geld ist wichtig. Man darf und soll Geld besitzen und man darf und soll im Wohlstand leben. Aber Geld um des Geldzwecks und ohne Herz wird nicht glücklich machen. Schneller Reichtum verführt. Man wird zuerst auf einem Auge blind, dann am zweiten, man wird geblendet vom gleißenden Licht des angeblichen goldenen Ruhms. Was danach passiert, liest man unzählige Male in allen Medien und alle sind entsetzt vom Fallen und von den Konsequenzen daraus.

Es ist wie bei der Geschichte von Adam und Eva und der Schlange mit dem Apfel 🍎​

Was ist, wenn der Apfel damals eigentlich nicht als Frucht gemeint war, sondern wenn diese Geschichte nur eine Parabel ist, wie sie in der Bibel öfter vorkommt? Was ist, wenn eigentlich gemeint war, dass der Apfel Themen wie „Macht“ und „Geld“ bedeutet hat, wenn auch damals in einem anderen Zusammenhang? Was ist, wenn der Gedanke nicht war, Frau, Mann, Paradies ohne Sorgen, sondern der Gedanke der Geschichte war: Es geht euch miteinander gut – das ist das Paradies. Ihr müsst euch keine Sorgen machen, denn ihr lebt im Paradies. Das Paradies verschwindet nur dann, wenn ihr aus dem fehlgeleiteten Antrieb heraus (zB Macht, schneller Reichtum, Geldvermehrung um jeden Preis) auf die tatsächlichen Grundsätze des Lebens vergesst. Also auf das Herz, die Wahrheit, das Mitgefühl, die Toleranz, die Integrität und vor allem auch auf Gott (wenn man nicht an Gott glaubt, dann ersetze man dieses hier jetzt durch das Höhere an das man glaubt – Allah, Jahwe, Gottheiten der Naturvölker, Sternenwesen…wie auch immer man es für sich selbst nennt). Was ist, wenn die Geschichte tatsächlich diese übertragende Bedeutung hat? Ein kleines Gedankenspiel, das mir jetzt während des Schreibens gerade eingefallen ist.

Der Glaube, dass nur Geld oder eine bestimmte Menge Geld mich glücklich macht, der ist vermutlich nicht zielführend. Denn Geld, Macht, Ansehen, Status wird vermutlich immer nur sehr kurzfristig das Herz zum Leuchten bringen – wenn es das überhaupt tut. Geld ist der Zweck, Ansehen und Status ein Ergebnis, aber nicht der Sinn des Lebens und des Seins.


In einer Diskussion vor ein paar Tagen habe ich debattiert über die weltpolitischen Themen der Zeit. Ich erörtere jetzt nicht den gesamten Inhalt aber die nächsten paar Sätze waren schon sehr spannend und haben mich auch zum Denken angeregt, was sich eigentlich in unseren Köpfen so abspielt:

Gegenüber: „Die derzeitigen Entwicklungen machen mich schon sehr nachdenklich. Wenn gewisse Dinge passieren, dann wird alles ganz furchtbar. Davor habe ich schon Angst. Und das müssen wir schon verhindern.“

Ich: „Was genau aber können wir jetzt hier im Moment während wir darüber reden tun? Können wir irgendwen aufhalten? Können wir irgendetwas davon beeinflussen? Haben wir jetzt im Moment, in dem wir hier sitzen, irgendeine Möglichkeit, diese Menschen zu stoppen?“

Gegenüber: „Nein, aber mir macht das Angst. Denkst du nicht, dass es das wert ist, dass man darüber dann auch reden muss und dass man das ganze schon durchdenken muss? Weil was passiert, wenn das alles passiert? Und man muss ja schon was tun auch und das verhindern.“

Ich: „Sicher soll man sich informieren, sicher ist es wichtig im Grund zu wissen, was möglicherweise alles passieren kann und selbstverständlich soll man nicht blind durchs Leben laufen. Aber was ist, wenn ich jetzt einfach das Leben im jetzigen Moment in vollen Zügen genießen will? Ich kann das Weltgeschehen jetzt im Moment nicht verändern (und werde das vermutlich auch in den nächsten Jahren nicht können – außer ich werde doch noch zum Brain von Pinky & the Brain und reiße die Weltherrschaft an mich, was vermutlich nicht passieren wird) aber ich kann jetzt einfach Leben.“

Ich hoffe eigentlich, auch nachdem ich das hier so niedergeschrieben habe, dass sich mein Gegenüber aus dem Gespräch mitgenommen hat, dass man einfach Leben kann. Und dass das Gespräch zum Nachdenken angeregt hat. Ich hoffe auch, dass Sie liebe treue Leser dieses Gespräch zum Denken anregt.

Das Leben ist das was passiert, während wir dabei sind, andere Pläne zu machen.

John Lennon

Leben passiert während wir damit beschäftigt sind Pläne zu schmieden, uns zu ängstigen oder sonst irgendwie die Sekunden unseres Lebens mit Dingen anzufüllen, die uns am Leben hindern. Zum Leben gehört einfach alles – die Arbeit, das Lachen, das Weinen, das Freuen, das Tanzen, die Weiterentwicklung, das Herz, die Liebe, das Leuchten und Strahlen der Augen – und das in jeder einzelnen Minute.

Angst vor etwas behindert uns in dem allen in jeder einzelnen Sekunde.

Und die Angst ist es auch, welche uns davor abhält das Leuchten des Anfangs – den Zauber – die Magie – das Kribbeln zu spüren. Sie verdeckt alles. Je länger wir uns ihr hingeben, desto mehr verschließen wir uns dem Leben in all seinen Facetten.

Die jetzige Zeit ist eine Zeit des Aufbruchs, des Neuen, des Neubeginns, des Lebensmutes – des Herzens.

Ja, Unternehmertum ist nicht nur Zahlen, Daten, Fakten, Zielsetzungen, Geld, Politik und Steuern. Unternehmertum bedeutet auch, sich immer wieder neu zu erfinden. Dies ist jetzt genau die richtige Zeit dafür.

Ich wünsche Ihnen, dass Sie all dieses Feuer, diese positive Energie, diesen Lebensmut und vor allem dieses Kribbeln in allem spüren können und mit dieser Energie in Ihrem eigenen Leben, in Ihrem eigenen Unternehmen neue Zeichen, neue Wege, neue Ideen und neue Inspirationen finden und umsetzen können und sich nicht von kleinen Unebenheiten aus dem Konzept bringen lassen. Vertrauen Sie darauf, dass das Herz, die Wahrheit, das Mitgefühl, die Toleranz und die Integrität in jeder Sekunde Ihres Lebens Sie auf einen Weg führen werden, der genau Ihrem Selbst entspricht.